Klimakontrolle und Luftqualität.
Eine zentrale Aufgabe der präventiven konservierung ist die Beeinflussung der Umweltbedingungen, in denen sich ein Kulturgut oder eine Sammlung befindet, um den natürlichen und ungewollten verfall von Objekten zu verlangsamen oder zu verhindern.
Das lokale Klima und die Luftqualität gehören zu den wichtigsten Faktoren, die die Konservierung von Materialien beeinflussen. Aus diesem Grund werden hauptsächlich zwei Maßnahmen ergriffen: bauliche Maßnahmen, um das Innenklima eines Gebäudes so stabil wie möglich zu halten, und klimatisierte Vitrinen, um eine stabile, sammlungsspezifische Mikroumgebung zu schaffen.
Je nach Art der Sammlung werden die relative Luftfeuchtigkeit, die Temperatur und die Luftqualität in den Vitrinen angepasst und aufrechterhalten.
RH-stabilisierung
Glasbau Hahn wendet zwei Methoden zur Kontrolle und Aufrechterhaltung der relativen Luftfeuchtigkeit an: die passive Methode mit hygroskopischem Material und die aktive Methode mit Geräten für konstante Luftfeuchtigkeit oder eine Kombination aus beiden. Wir beraten Sie gerne über die Vor- und Nachteile der jeweiligen Methode.
Neben der Kontrolle der relativen Luftfeuchtigkeit ist einer der wichtigsten Aspekte der Klimatisierung von Vitrinen die Vermeidung kurzfristiger Schwankungen der relativen Luftfeuchtigkeit, die zu Rissen in den Materialien führen können. Aktive Systeme sind vielseitiger, reaktionsschneller und können große Volumen bewältigen, wo passive Systeme an ihre Grenzen stoßen.
Temperatur
Die Temperatur wirkt sich auf das Volumen der Luft aus, die sie ausdehnt und zusammenzieht, wodurch sich ihre Fähigkeit, Feuchtigkeit zu speichern, verändert. Sie beeinflusst daher die relative Luftfeuchtigkeit, die ein Schlüsselfaktor für das Wohlbefinden der Materialien in der Sammlung ist. Metalle zum Beispiel brauchen trockene Luft, um die Korrosion zu verlangsamen, während organische Materialien feuchtere Luft benötigen, um nicht auszutrocknen und brüchig zu werden.
Die Temperatur beeinflusst die Reaktionsgeschwindigkeit bei chemischen Prozessen. Daher empfiehlt die Praxis heute einen Temperaturbereich von 19 °C bis 21 °C, der dem typischen Raumklima entspricht und daher keine zusätzliche Temperaturregelung erfordert. Nur in Einzelfällen erfordert das Mikroklima andere Temperaturen. Für solche Fälle bietet Glasbau Hahn das Temperaturmodul T-300 oder den Service, individuelle Lösungen zu entwickeln.
Luftfilterung
Der dritte Faktor ist die Luftqualität, die durch Filtersysteme und/oder Absorbermaterialien kontrolliert und ggf. verbessert wird. Unsere Filtermaschine kann auch Keime und Bakterien abtöten. Hierfür wird unsere APU3-Filteranlage eingesetzt oder es sind bereits Filter in unseren Konstantfeuchtegeräten integriert.
Modifizierte Luft
Glasbau Hahn bietet seit 1998 spezielle Vitrinen mit modifizierter Luft an, z.B. die sogenannten Stickstoffvitrinen. Für Details wenden Sie sich bitte direkt an unsere Klimatisierungsabteilung.
Alle Methoden zur Schaffung eines Mikroklimas sollten durch ein zusätzliches unabhängiges Kontrollsystem ergänzt werden, das Datenlogger für Temperatur, relative Luftfeuchtigkeit, Lux und VOC-Gehalt der Luft umfasst.
Nachstehend finden Sie eine kurze Einführung in unsere Geräte:
Glasbau Hahn APP.
Die Glasbau Hahn APP ist als Kommunikationsdrehscheibe für eine neue Generation von Geräten konzipiert, die mit einer Vielzahl von Sensoren ausgestattet sind.